Vor etwas über fünf Monaten startete der ehemalige BILD-Chef Julian Reichelt, einige Zeit nach seiner Entlassung bei Axel Springer, sein neues Projekt „Rome Medien“ mit der ersten Show „Achtung, Reichelt!“ auf YouTube und kehrte damit offiziell, wie bereits zuvor auf SocialMedia und beim Sender „Servus TV“ angekündigt, in die deutsche Medienlandschaft zurück. – Heute konsumieren die Formate der Rome Medien bereits eine Viertelmillionen Menschen und das Projekt wächst weiter.

Ende Juni / Anfang Juli hatte das Team der Rome Medien GmbH, Julian Reichelt’s neu gegründetes Unternehmen mit ihm als Geschäftsführer, den YouTube-Kanal der bis dahin „Reichelt Ultras“ hieß bei rund 20.000 Abonnenten übernommen und veröffentlichten am fünften Juli 2022 die erste Ausgabe der Show „Achtung, Reichelt!“. Zuvor wurden auf dem Kanal Kommentare in Video-Form von Reichelt, welche er auf Instagram und Twitter veröffentlicht hatte gereuploadet. Der Kanal hatte bereits nach einem Monat mehr als 50.000 Abonnenten gewonnen, hatte also vor vier Monaten schon über 70.000, fast 80.000 Konsumenten und knackte Ende des gleichen Monats die 100.000. Nach nur drei Monaten, seit der Übernahme durch offizielle Seite, hat der Kanal dann die 200.000 Abonnenten erreicht und ist Stand 28.12.2022 bei genau 264.000 Abos auf YouTube.

Inhalte und Produkte

Die Rome Medien GmbH produziert mit Achtung Reichelt also eines der am stärksten und schnellsten wachsenden Medienformate des Landes, wie sie selbst in einem Schreiben ebenfalls bemerken. Das neue Medienunternehmen setzt zwar zum aktuellen Zeitpunkt was Videoinhalte angeht nur auf YouTube, publiziert dort aber Insgesamt auf drei Kanälen: Neben Achtung Reichelt existiert parallel noch der zum gleichnamingen Webportal zugehörige Kanal Pleiteticker, auf welchem Reportagen und Straßenumfragen zu sehen sind und der vor kurzem gestartete Kanal Schuler! Fragen was ist, auf dem es Interviews zu sehen gibt.

Der zweite Mainstream?

Julian Reichelt sieht sich selbst als die Stimme der Mehrheit und findet der angebliche Mainstream ist ein durch Medien und Politik aufgezogenes Schauspiel, aber nicht das, was die meisten vernünpftigen Bürger des Landes wirklich denken. Die Formate heben sich klar und auch nach eigener Aussage von den Mainstream-Medien ab, so kritisierte Reichelt in seinen Videos schon häufiger die öffentlich-rechtlichen Medien, gewann mit seinem Team bereits eine Klage gegen die Tagesschau und will sich Anfang 2023, also schon sehr bald, weigern die GEZ-Gebühren zu zahlen. Am Ende einiger Videos spricht er von „Spin, Narrativen, Bigotterie und Scheinheiligkeit in der Politik und den Medien“, möchte „eine Lücke im Journalismus füllen“ und sieht einem politisch motivierten Grund hinter seiner Entlassung beim Springer-Konzern, da er auch schon bei BILD durch sehr kritische Berichterstattung und Kommentare zum Covid-Narrativ auffiel. Von der Axel Springer Seite stecken hinter der Entlassung aber die Vorwürfe und laufenden Gerichtsverfahren um Machtmissbrauch gegen Reichelt.

Politische Einordnung

In vielen Artikeln wird das neue Format von Julian Reichelt als rechtspopulistisch beschrieben und Eingeordnet, was jeglicher neutralität fernliegt, genauso wie das Format von Reichelt, nur dass er ganz offen nach außen trägt, dass es sich bei seinem Videoformat um eine „meinungsstarke Show“, also sozusagen einen journalistischen Kommentar handelt. Vieles lässt sich sicher feststellen beim Konsum der Videos: ein klarer Kurs gegen die Grünpartei, für das Weiterlaufen der Atomkraftwerke, gegen übertriebene Covid-Maßnahmen, gegen die aktuelle Regierung und auch gegen die russische. Denn im Gegensatz zu manchen anderen „alternativen Medien“ betitelt Reichelt den Russland-Ukraine-Konflikt klar als „russischen Angriffskrieg auf die Ukraine“ und scheint von seiner Einstellung her nicht NATO-kritisch zu sein, was zu der Berichterstattung der BILD passt. Eine Zusammenarbeit mit anderen „neuen“ Medien existiert ebenfalls nicht, Ralf Schuler war zwar nach seiner Kündigung bei BILD (aber noch während seiner Zeit dort) beim Kontrafunk Radio in einer Talkrunde als Gesprächspartner dabei, jedoch ist dies nicht als Sympathie zum Programm zu Werten. Nach seinem „Rauswurf“ bei BILD hatte Boris Reitschuster, ein freier Journalist und Betreiber des Webportals „reitschuster.de“ Julian Reichelt einen Job bei ihm Angeboten – der Vorschlag war bei reitschuster.de in Text- und Videoform zu publizieren, auf dieses Angebot wurde nicht öffentlichkeitswirksam reagiert, also wenn überhaupt, dann nicht öffentlich.

Finanzielle Umsetzung:

Es ist möglicherweise davon auszugehen, dass Reichelt bei seinem Abgang bei BILD eine Abfindung erhalten hat. Mit Sicherheit aber wird er als Chef eines der größten deutschen Medien einiges Verdient und auch gespart haben. Dennoch ist davon auszugehen, dass das neue Projekt mindestens einen großen Sponsor haben muss, das hat Reichelt auch selbst angedeutet, indem er auf eine entsprechende Frage im Interview bei Chez Krömer nicht Antworten wollte, jedoch gesagt hat, dass acht Gehälter ganz normal bezahlt werden. Das wäre ohne eine Monetarisierung der Videos auf YouTube nicht möglich, welche es aber nicht gibt, oder zum Zeitpunkt (vor einem Monat) des Interviews bei Chez Krömer nicht gab.

Quellen:

Achtung Reichelt:

Schafft ARD und ZDF ab: https://www.youtube.com/watch?v=ExZPSLHoUEE

Personalien Schreiben: https://www.youtube.com/channel/UCcoQ3WG2J_Xjwwyt-sJqh-w/community?lb=UgkxhFGhbv1FbWV7huOFQU6gyqJjrjTJmS5i

Steigerung der Abonnenten – Zuschauer Wachstum: https://www.youtube.com/@AchtungReichelt/community

Tagesschau fälscht Zitat: https://www.youtube.com/watch?v=PhBSP55ZgPg

Fragestunde mit Julian Reichelt: https://www.youtube.com/watch?v=vQGjW7SrdGo

Pleiteticker:

Über uns: https://pleiteticker.de/ueber-uns

Servus TV:

Links. Rechts. Mitte: https://www.servustv.com/aktuelles/v/aaddb91t54aw4wnb8iay

Kurzfassung: https://www.youtube.com/watch?v=Wg8Vx9VkD5E

KLARTEXT – Ukraine: https://www.youtube.com/watch?v=TbOqOxXKvxc

rbb:

Chez Krömer – Zu Gast Julian Reichelt: https://www.youtube.com/watch?v=lfLQX_WNtQU